Flandern

Im Mittelalter konzentrierten - auch dank der geographischen Lage Flanderns - viele Abteien ihre Kenntnisse auf die Braukunst. Die ersten Biere wurden mit einer Kräuter- und Gewürzmischung namens «Grut» oder «Gruit» aromatisiert. Sie waren daher allerdings nicht lange haltbar. Der Hopfen tritt in Flandern erstmals im 11. Jahrhundert in Erscheinung und gewährleistete eine bessere Haltbarkeit des Biers. Im 14. Jahrhundert wurden die Brauer zur Verwendung von Hopfen verpflichtet, damit eine bessere Bierqualität erzielt werden konnte. Der betreffende Erlass (Novus Modus Fermentandi Cerevisiam) wurde auf einen Grossteil Flanderns angewandt. Der Rest, namentlich das Gebiet westlich des Flusses Schelde, durfte an der Verwendung von Grut festhalten. So kam zu einer unterschiedlichen Entwicklung der belgischen Braukultur.

Das 17. Jahrhundert kennzeichnet den Beginn der Brauerei regionaler Biere wie des Braunbiers in Oudenaarde, des Gerstenbiers oder des Weissbiers Leuvense Witte. Was nun den typischen Bierstil Flanderns, das Lambic, betrifft, so geht seine Erfindung auf das 16. Jahrhundert zurück. Im Anschluss haben die Brauer ihre Bierspezialitäten auch über die regionalen Grenzen hinaus exportiert.

Im Laufe der nachfolgenden Jahrhunderte haben sich die Brauereien von den Abteien gelöst und den Biermarkt auch für Pils geöffnet, während sich die Braukenntnisse insgesamt vertieften.

Der Erste Weltkrieg bedeutete das Ende zahlreicher Brauereien, von denen nur etwa die Hälfte überlebte. Ausserdem haben sich die grossen Brauereien zum Nachteil der Mikrobrauereien entfaltet, von denen vielen schliessen mussten.

Cerise liefmans kriek Hinzufügen von Kirschen zu Liefmans Kriek Fermentationstanks